6b besichtigt die Geburtsklinik in Bethel

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Dienstag, der 8. Mai 2018: In der ersten großen Pause geht's los! Die 6B fährt nach Bethel in die Geburtsklinik. Nach einem Gruppenfoto für die Homepage des Klinikums wird die Klasse in kleine Gruppen aufgeteilt. Wir starten mit sechs Mädchen in einem kleinen Raum, wo uns die Oberärztin Frau Dr. Schymik bei Keksen und Getränken mit einem Beckenmodell und einer Babypuppe das Grundwissen zur Geburt vermittelt. Danach gehen wir in ein Behandlungszimmer, in dem ein Ultraschallgerät steht. Nacheinander legen wir uns auf eine Liege und schauen uns unsere Blasen, Nieren und Herzen an. "Das ist spannender als Kino", sagte eine von uns. Als kleines Souvenir bekommt jeder noch Ultraschallschallbilder von den eigenen Organen mit nach Hause. Als nächstes dürfen wir den Kreißsaal besichtigen, den Ort, wo die Babys geboren werden. Uns wird erklärt, wie es bei einer Geburt zugeht und wie ein Kaiserschnitt abläuft und wie sich eine Geburt im Bett und in der Badewanne unterscheidet. Auch die Geburtswanne dürfen wir besichtigen. Einige Gruppen haben sogar eine echte Plazenta zu sehen bekommen! Dann geht's weiter zur nächsten Station. Hier wartet bereits Frau Dr. Störmer, die kommissarische Chefärztin der Geburtsklinik, mit einer hochschwangeren Frau auf uns. Die werdende Mutter hat sich bereit erklärt, uns ihr ungeborenes Baby über den Ultraschall zu zeigen. Sehr beeindruckend, wie sich das Baby im Bauch bewegt. Man erkennt sogar das Geschlecht - es wird ein Junge. Zum Schluss werden wir auf die Säuglingsstation geführt, wo zwei zu früh geborene Babys im Inkubator liegen. Die darf man aber nicht anfassen! Im Wickelraum sehen wir ein Kind, das an diesem Tag erst geboren wurde und noch gar keinen Namen hat. Dann wird noch ein weiteres Baby, das bereits einen Tag alt ist, hereingebracht. Die Babys werden untersucht, gewogen und gemessen. Das Kind ohne Namen schreit die ganze Zeit, das andere Baby, das bereits einen Tag alt ist, bleibt ganz still. Es macht sogar die blauen Augen auf und schaut uns an. Leider müssen wir schon gehen. Zurück im Empfangszimmer lernen wir zwei Assistenzärztinnen aus Indien und Kamerun kennen, die uns erzählen, wie Schwangerschaft und Geburt in ihren Ländern ablaufen. Zum Beispiel müssen in Kamerun die Mutter und ihr Kind so lange im Krankenhaus bleiben, bis der Vater die Rechnung für die Geburt bezahlt hat. In Indien wollen die meisten Leute Jungen haben, darum dürfen die Ärzte nach einem Ultraschall auch nicht Bescheid geben, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Also werden die Ärzte mit Geld bestochen und die Mädchen werden abgetrieben. Manchmal sieht man die Föten (so nennt man die ungeborenen Babys) dann einfach im Mülleimer liegen, eine Vorstellung, die uns sehr erschreckt hat. Jetzt wird es langsam Zeit zum Aufbruch. Mit kleinen Geschenken von der und für die 6B geht es zurück zum MPG. Wir bedanken uns nochmal herzlich bei den Mitarbeitern des Klinikums Bethel für die interessanten und einmaligen Einblicke in den Alltag auf einer Geburtsstation. Und wer noch mehr wissen möchte: Auf der Homepage der Geburtsklinik kann man nun auch mehr zu unserem Besuch dort erfahren. Link: http://evkb.de/news/nachrichten/artikel//projekttag-in-der-geburtshilfe.html

Artikel von Hannah Rouvray

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