Erdkunde in Essen

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Erdkunde-Kurse erkunden das Ruhrgebiet

Am 1.Juli war es soweit: Zusammen mit unseren Erdkundelehrerinnen Frau Kuhn und Frau Brauckmann ging es mit dem Zug nach Essen. Zunächst steuerten wir das UNESCO Weltkulturerbe Zeche Zollverein an, wo wir eine sehr eindrucksvolle Führung „Auf den Spuren des Strukturwandels“ erhielten. Das Ruhrgebiet hat eine erstaunliche und wirtschaftlich geprägte Vergangenheit, wobei besonders der Steinkohleabbau in den Zechen der wichtigste industrielle Motor des damaligen Ruhrgebietes war. Besonders interessant ist der tiefgreifende Strukturwandel, den das Ruhrgebiet erfahren hat. Nach der Entdeckung eines großen Kohlevorkommens hat es nur vier Jahre gedauert die gesamte Anlage „Zeche Zollverein“ zu planen, zu bauen und in Betrieb zu nehmen. 1851 wurde schließlich die erste Kohle in dem 80 Mio. Euro teuren Gebäudekomplex gefördert, 1993 wurde die Steinkohleförderung auf Zollverein eingestellt. Nach dem Ausbau der Schächte und dem Neubau der zentralen Schachtanlage (Schacht XII) war Zollverein mit einer Förderung von 12.000 Tonnen täglich die größte und leistungsstärkste Zeche des Zweiten Weltkriegs. Besonders ist hierbei, dass die geförderte Kohle auch noch nach Material und Größe sortiert wurde, um eine schnelle Weiterverarbeitung zu ermöglichen. Somit schaffte es die Kohle in nur 42 Minuten vom Schacht bis zum Eisenbahnwaggon. Heutzutage gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Events auf dem Zechengelände, welches unter Denkmalschutz steht und 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Zudem befindet sich das Ruhr-Museum in einem der zahlreichen Gebäude. Somit kann man sofort den Strukturwandel erkennen, weil die ehemaligen Industriegebäude nun u.a. für Kunst und Kultur genutzt werden. Insgesamt ist die gesamte Anlage Zollverein sehr gut erhalten. Während unserer einstündigen Führung durften wir sogar einen fast 15kg schweren ehemaligen Presslufthammer ausprobieren, mit dem einst mühsam die Steinkohle unter Tage abgebaut wurde. Multimedial wurden ehemalige Arbeitsgeräusche in der einstigen Sieberei und im Verladebahnhof erzeugt, die uns besondere Einblicke in die harte Arbeit im Steinkohlebergbau ermöglichten. Auch der Ausblick von der Aussichtsplattform auf das ehemalige Industrieareal erwies sich als sehr lohnenswert. Wir staunten über die vielen Grünflächen. Dort, wo früher harte körperliche Arbeit verrichtet wurde, wo Staub und Kohle dominierten, hat es die Natur geschafft, ihren Platz wieder zurückzuerobern. Kleine von uns vorbereitete Impulsvorträge u.a. zur nahe gelegenen Arbeitersiedlung Hegemannshof bereicherten zusätzlich unseren Exkursionstag. Direkt im Anschluss steuerten wir einen weiteren Standort, das im Zuge der Tertiärisierung neu strukturierte Areal „Limbecker Platz“, an. In Kleingruppen erhielten wir die Aufgabe, das sich von dort westlich befindene Gebiet bis zum Krupp-Park in Kleingruppen zu kartieren, um durch den direkten Kartenvergleich von früher zu heute den Strukturwandel hautnah vor Ort erleben zu können. Bei herrlichem Wetter mit angenehmen Temperaturen verging die Zeit wie im Fluge. Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Kurslehrerinnen Frau Kuhn und Frau Brauckmann bedanken, die diesen für uns sehr informativen Exkursionstag auf die Beine gestellt haben. Es war ein toller Exkursionstag, an den wir sicherlich noch lange zurückdenken werden! -Q1-

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